Wie lange noch, O Herr? Syriens gefährdete Christen trauern

4 August 2025

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Am Samstag, dem 22. Juni, wurden mindestens 25 Gottesdienstbesucher getötet und mehr als 60 verletzt, als ein islamistischer Selbstmordattentäter die Kirche in der syrischen Hauptstadt Damaskus angriff und eine Bombe zündete. Nur zwei Tage später, als die Trauernden sich zu einem Beerdigungsgottesdienst versammelten, wurden sowohl ärgerliche als auch traurige Stimmen laut wegen der Weise wie die Regierung auf den Vorfall reagierte.

Trauernde in der Damaskus Kirche, wo mindestens 25 Christen durch einen islamistischen Terroristen ermordet wurden (Foto: Antioch Patriarchate)

Mindestens 25 Tote durch Bombenattacke auf syrische Kirche

Eine tödliche Bombenattacke in Damaskus, Syrien, entzündete scharfe Kritik von syrischen christlichen Leitern, die die immer größere Gefährdung der christlichen Bevölkerung des Landes hervorheben.

Die Selbstmordattacke, die am Sonntag, den 22. Juni, in der Mar Elias Kirche in der Dweila Region der Stadt stattfand, tötete mindestens 25 Gottesdienstbesucher während der Abendgebete.

Es ist der erste Vorfall dieser Art, der auf Christen zielte, seit die neue Regierung im Dezember 2024 an die Macht kam.

Christen in Syrien äußern Bedenken wegen der Reaktion der Regierung

Ein Beerdigungsgottesdienst für die Opfer der Attacke wurde in der Kirche vom Heiligen Kreuz am 24. Juni abgehalten.

Senior Kirchenleiter John X Yazigi sprach auf der Beerdigung, und sprach die Regierung direkt an.

„Mit Liebe und Hochachtung, Herr Präsident, ihre Beileidsbekundungen über das Telefon sind für uns nicht genug“, sagte er vor hunderten von Trauergästen.

KirchenleiterJohn X Yazigi sagte, dass die neue syrische Regierung die Verantwortung für die Bombenattacke übernehmen soll[Foto: Orthodixie.com]

„Dieses Verbrechen ist größer als ein Telefonanruf. Die Regierung trägt die volle Verantwortung.“ Er fügte hinzu: „Dies ist das erste Verbrechen dieser Art in Damaskus seit 1860.“

Viele christliche Leiter bleiben skeptisch gegenüber den Versprechungen von Präsident Ahmed al-Sharaa den Extremismus zu bekämpfen. Seine offizielle Stellungnahme beschreibt das Bombenattentat nur als „ein Verbrechen gegen alle Syrer“, vergisst dabei die Erwähnung der christlichen Gemeinschaft oder der Kirche als das Ziel des Angriffs.

Die christliche Bevölkerung in Syrien schrumpft

Die Trauernden trugen Kerzen und hingen aneinander, um Trost zu finden, als die Särge drapiert in weiß und gold in die Kirche getragen wurden. Kirchenglocken läuteten über die engen Straßen von Damaskus, während schwarze Fahnen als stiller Protest hingen. Von den Steinen hallten die Rufe der Trauer, wo das Leid auf unerschütterlichen Glauben trifft.  

Christen, die einmal rund 10 % von Syriens Bevölkerung waren, sind nun nur noch ein paar 100.000 aufgrund des Krieges, der Auswanderung und der Verfolgung. Die christliche Gemeinschaft ist nach wie vor das Ziel von Gewalt, wobei Kirchen zerstört werden, Christen gezielt angegriffen und ganze Gemeinden vertrieben werden.

Die Unterrepräsentation in der gegenwärtigen Regierung verstärkt die Furcht. Hind Kabawat, die neue Sozialministerin, ist die einzige Christin und die einzige Frau im Kabinett und war bei der Beerdigung anwesend.

Wer ist verantwortlich für den Terroranschlag?

Die syrische Regierung gab am Sonntagabend bekannt, dass der Attentäter dem Islamic State (IS-auch bekannt als ISIS, ISIL, Daesh) angeschlossen ist.

Die Verantwortung für die Attacke wurde von einer Sunni islamistischen Gruppe, Saraya Ansar Al-Sunna, übernommen. Es ist weiterhin unklar, ob die Gruppe wirklich mit dem IS verbunden ist.

Die syrische Polizei machte mehrere Festnahmen, einschließlich die von Muhammad al -Jamaili, auch bekannt als Abu Imad al-Jamaili, einem IS-Führer. Die Attacke am Sonntag wurde von zwei Terroristen ausgeführt – der erste starb, als er die Bombenweste zündete; der zweite wurde am 23. Juni festgenommen auf seinem Weg zu einem Shia-Schrein in der Nähe von Damaskus.

„Ein brutaler und feiger Angriff“

Das US State Department erklärte den Terroranschlag als eine „brutale und feige Attacke“ und drängte die syrische Regierung, den Schutz aller Bürger, speziell aber den von religiösen Minderheiten, sicherzustellen.

Kirchenleiter nannten die Opfer „Märtyrer des Glaubens und des Friedens“ und die Beerdigung, wenn auch düster so war es eine Erklärung von Beharrlichkeit. Es war eine ernste und doch hoffnungsvolle Erinnerung, dass Jesus die Auferstehung und das Leben ist (Johannes 11:25).

Während die Welt auf Syriens breiteren Konflikt schaut, darf das Leiden der Christen nicht vergessen werden. Deren andauernde Standhaftigkeit im Angesicht der Drohungen und der Vernachlässigung schreit nach beidem: dem Gebet und greifbarer Hilfe.

Glückselig die um der Gerechtigkeit willen Verfolgten, denn ihrer ist das Reich der Himmel“ – Matthäus 5:10

Wie Sie beten können

Bitten Sie den Herrn, die trauernden Familien zu trösten und die zu heilen, die an Leib und Seele verletzt sind. Bitten Sie den Herrn für Seine Kirche in Syrien einzutreten, ihren Glauben zu stärken und sie vor Gefahr und Verletzungen zu schützen. Beten Sie, dass Gerechtigkeit siegt und dass die Rufe Seiner Menschen nicht ignoriert werden.

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